Frauenkondom Rape aXe überführt Vergewaltiger

Das Femidom ist ein Spezialkondom, das von Frauen verwendet wird. Es wirkt wie ein weiches, sich sanft an die Vagina anpassendes Futteral und schützt so vor Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten. Als Verhütungsmittel fristet das Frauenkondom nach wie vor noch ein Schattendasein. Doch nun rückt eine weitere Anwendungsweise des Femidoms in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Als Modell Rape aXe schützt das Femidom Frauen bei einer Vergewaltigung und hilft überdies auch, den Verbrecher zu identifizieren.

Schwangerschaft und HIV als Resultat von Vergewaltigungen

Südafrika ist trauriger Spitzenreiter in der Vergewaltigungsstatistik. Etwa 52.000 Überfälle auf Frauen werden jedes Jahr angezeigt. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen, denn viele Opfer schweigen. Zu den psychischen Belastungen kommt die konkrete Bedrohung durch sexuell übertragbare Infektionen. Südafrika hat eine der höchsten HIV-Prävalenzraten weltweit. Jede dritte Frau im Alter von 20 bis 34 Jahren ist mit dem Virus infiziert. Darüber hinaus besteht die Gefahr, vom Peiniger schwanger zu werden. Die Südafrikanerin Sonette Ehlers hat im Rahmen ihrer Arbeit immer wieder mit traumatisierten Opfern und den fatalen seelischen und gesundheitlichen Folgen des Verbrechens zu tun. Dies regte sie zu einer Erfindung an, die Tausenden von Frauen den Schmerz einer Vergewaltigung nicht komplett ersparen kann, aber zumindest Schwangerschaft und gesundheitliche Risiken minimiert.

Kondom mit Widerhaken überführt Vergewaltiger

Der Prototyp des Rape aXe datiert bereits auf das Jahr 2005. Der Vergewaltigungsschutz besteht aus Kunststoff und funktioniert im Prinzip genau wie ein Femidom, das wie ein Tampon in die Vagina eingeführt wird. Das Innere des Rape aXe hat es allerdings in sich. Hier befinden sich Widerhaken aus hartem Kunststoff, die für die Frau völlig ungefährlich sind, sich aber im Falle einer Vergewaltigung schmerzhaft in den Penis bohren. Selbst wenn der Schmerz ausreicht, dass der Peiniger flüchtet – der Rape aXe kann nur von einem Arzt entfernt werden, der dann natürlich sofort die Polizei in seine Praxis bestellen kann. Weiterhin zeichnet der Rape aXe den Vergewaltiger dauerhaft, da er bei der chirurgischen Entfernung ein spezifisches Muster zurücklässt.

Frauenrechtlerinnen begrüßen Abschreckungseffekt

Eine Frau kann den Rape aXe bis zu 24 Stunden problemlos im Körper tragen. Doch Kritiker befürchten, dass ein Vergewaltiger erst recht aggressiv werden und sein Opfer vermutlich sogar umbringen könne, sobald der Rape aXe zuschlägt. Weiterhin schützt das Frauenkondom nur, wenn die Vergewaltigung vaginal erfolgt und der Täter bereits mit der Penetration begonnen hat. Frauenrechtlerinnen begrüßen jedoch den Abschreckungseffekt, der von Rape aXe ausgeht. Je mehr Frauen sich mit dem Kondom schützen, wenn sie ausgehen, desto mehr Männer könnten vor Vergewaltigungen zurückschrecken.

Produktionsstart verzögert sich seit Jahren

Rape aXe wurde bereits im Jahr 2008 zum Patent angemeldet. Doch bis heute hat sich der Produktstart verzögert. Großflächig angelegte Praxistests hat Rape aXe bislang noch nicht durchlaufen. Einzig im Rahmen der Fußball Weltmeisterschaft 2010 wurden rund 30.000 Kondome zu Testzwecken verteilt. Die Erfinderin Sonette Ehlers ist bis heute in Kontakt mit potenziellen Vertriebspartnern. Vorrang haben für sie die afrikanischen Länder, doch sie hofft, dass Rape aXe auch weltweit angeboten werden könne. Nicht zuletzt, weil eine hohe Produktionszahl hilft, den Vergewaltigungsschutz so preiswert wie möglich zu machen.

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Von Redaktion

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